Die Insulin-Junkies

Lass die Leute reden...

Aus aktuellem Anlass mal wieder ein Beitrag von mir. Heut etwas gehört, was mich ein klein wenig traurig und nachdenklich gestimmt hat.
Ein junges Mädchen (10 Jahre alt) erzählte mir von Leuten, die ihre Erkrankung nicht akzeptieren oder besser ausgedrückt, sich darüber lustig machen, sie mit spottenden Kommentaren kränken und hinter ihrem Rücken lästern.

Nur mal ein paar Fetzen aus unserem Gespräch, by the way...danke dass ich das veröffentlichen durfte , was wir gestern in einem Forum geführt haben:

ZITAT
die aus meiner klasse reden hinter meinem rücken oft darüber das ich nicht so  bin wie sie sondern anders und das diabtes eklich ist. viele wollen seit dem sie das wissen nichts mehr mit mir zu tun haben und wollen nicht mehr meine freundinen sein.
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auch wenn ich sage das ich alles genauso tun kann wie sie auch glauben sie mir das nicht. ich werd oft beschimpft mit das ich drogen nehme und sie lachen immer wenn das mesgerät im unterricht piept und so.
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ja das stimmt. das macht mich oft sooo traurig und wütend. warum tun sie das
ZITAT ENDE

Warum tun sie das? - Gute Frage! Aus reiner Bosheit? Aus Unwissenheit? Aus Angst?

Ich denke, dass sich Leute nach der Diagnose oder auch nachdem sie von der Erkrankung mitbekommen haben sich zurückziehen, ist vollkommen normal, wenn auch schade. Vielleicht weil sie Angst haben für irgendetwas Verantwortung zu übernehmen? Unsicher sind, wie sie sich in unserer Gegenwart verhalten sollen? Sich nicht trauen zu fragen? - Gründe gib's da ja wie Sand am Meer.
Und wenn man so drüber nachdenkt, teilweise sind sie ja auch nachvollziehbar. Die Diagnose bringt nicht nur das Leben des Betroffenen durcheinander. Auch für Familie und Freunde kann bzw. bringt es eine Menge Neues, Unbekanntes in ihre Leben. Plötzlich stellt man sich Fragen zu Dingen, von denen man vorher noch absolut nichts gehört hat. ,-)
Das sowas Angst auslösen kann, wissen wir ja mit am besten, nicht wahr? Und wie viel Mut ein offenes Gespräch drüber kosten kann, wohl auch ,-) Und dennoch ist das vielleicht gar nicht so schlecht. Sich mal die Zeit zu nehmen, mit den Leuten in Ruhe drüber zu sprechen. Sie zu fragen woher ihre Unsicherheit kommt. Auch mal versuchen sie zu verstehen und sich in ihre Position hineinzuversetzten. Und dann gemeinsam, Seite an Seite in die Zukunft starten! .)
Und wer sich dennoch abwendet - sorry, harte Worte - aber der/die jenige/r ist wahrscheinlich kein echte/r Freund/in...

Und dann gibt es da natürlich noch die Läster-Queens. Ausgrenzung und Mobbing? - Na dafür ist der Diabtes doch gefundenes Fressen! Ist ja nen Punkt der uns von der Allgemeinheit unterscheidet! Ebenso wie Übergewicht, anderer Klamottenstil oder einfach die Tatsache ein wenig schüchtern zu sein. Mobbing gibt's überall - und egal worauf sich die Leutchen stürzen - schlimm ist es ein für alle Mal. Ich sprech da leider aus Erfahrung, wenn auch in meinem Fall nicht direkt den Diabetes betreffend.
Aber wisst ihr was? Kennt ihr das Lied "Lasst die Leute reden.." von den Ärzten? Trifft es denke ich ganz gut. Einfach mal versuchen sich nicht jedes dumme Kommentar zu sehr zu Herzen zu nehmen ,-) Ich weiss, is' schwer... aber mit der Zeit stumpft man gegen solche Kommentare ein wenig ab oder kann sogar hin und wieder über die "Dummheit" der Menschen schmunzeln ,-)

Kennt ihr das auch? Musstet ihr schon ähnliches erleben? Wie seit ihr damit umgegangen?

Wer das Lied nicht kennt... einfach mal googlen und rein hören, find das Lied insgesamt einfach toll

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